„Nein, ich will das nicht! Lassen Sie mich in Ruhe!“ – diesen Satz, in ganz individuellen Abwandlungen, konnte man in den letzten zwei Wochen immer wieder in den Gängen der Grundschule hören. Laut schmetterten die Kinder der 2. und 4. Klassen des Bildungszentrum Bodnegg ihre Signalsätze in die Runde. Ganz schön mutig! Es kostet Überwindung, seine Stimme zu erheben und klar zu signalisieren: „Bis hier hin und nicht weiter!“ – den einen mehr, den anderen weniger. Und genau das ist das Ziel der Selbstbehauptungsworkshops von Frau Manuela Dirolf. Eigentlich sind es richtige Mut-mach-Kurse! Frau Manuela Dirolf, ehemalige Kriminalbeamtin und heutige Traumatherapeutin, arbeitet schon lange in der Präventionsarbeit.
Sie will Kinder stärken, aufklären und motivieren, sich jemandem anzuvertrauen, wenn sie Grenzverletzungen erfahren. Das gelingt ihr gut. Trotz des unangenehmen, ja ekligen Themas sind die Kinder nicht verängstigt. Frau Dirolf ermutigt sie vielmehr, sich zu wehren, wenn ihr Nein nicht gehört wird, wenn es um zu viel Nähe oder unangenehme Berührungen geht. Der Gesprächsbedarf der Kinder ist groß. In vertrauensvoller Atmosphäre werden Strategien besprochen, die schützen können. Ganz wichtig war dabei: Ohren aufsperren und nach dem Kurs den Stöpsel rein, damit das Wissen nicht wieder rauspurzelt und unbedingt weitererzählen, was man gelernt hat, vor allem den Eltern. Denn Prävention beginnt immer mit Information.
Vielen herzlichen Dank an Manuela Dirolf für ihre tolle Arbeit. Und vielen herzlichen Dank für die finanzielle Förderung von unserer Fördergemeinschaft e.V. und dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“. Durch die Förderungen sind die Kurse für alle Kinder kostenfrei.