Musik, Tanz und Gesang begeistern Publikum. Schon ein Blick in die Bodnegger Festhalle verriet, dass da wohl etwas Großes bevorstand: Zusätzlich zur gewohnten Bühne war eine Seitenbühne aufgebaut (für die vielen Chorkinder), mehrere E-Pianos und Keyboards, zwei Schlagzeuge. Entsprechend die Spannung im Publikum: Was kommt? Wie geht das alles zusammen? Habe ich einen „guten“ Platz?
Soviel vorweg, es wurde eine rundum gelungene Musicalaufführung für das Publikum und für die Mitwirkenden! Doch kurz zum Inhalt: Alfred Piepenmurks, ein ehemaliger Schüler, ist der aktuelle Literaturnobelpreisträger. Für die Rektorin sonnenklar: Da lässt sich etwas für die Schule herausschlagen. Der Schulname soll in Piepenmurks-Schule umgetauft werden. Piepenmurks will diese Umtaufe selbst vornehmen und schreibt selbst einen Gedichtwettbewerb aus. In der Schule beginnt der Wettbewerb um das beste Gedicht. Das geht aber nicht ohne Querelen, Konkurrenz, Neid, Missgunst ab. Lehrer nehmen als Ghostwriter stillschweigend teil. Ein Schulfest wird geplant, es kommt zum Eklat. Chantal will unbedingt gewinnen, bekommt aber ein falsches Gedicht untergeschoben. Sophie schreibt ebenfalls ein Gedicht, das seine Wirkung nicht verfehlen wird. Unterstützung und Zuwendung erfährt sie dabei von Martin. Leider kommt sie zu spät auf das Schulfest Alfred Piepenmurks entpuppt als Muttersöhnchen und Egozentriker. Als Siegertext bestimmt er die Schulordnung, das Preisgeld will er selbst einheimsen, er tauft die Schule auf seinen Namen. Dank Martins Hilfe kann Sophie doch ihr Gedicht vortragen. Piepenmurks besinnt sich und übergibt den Preis an Sophie. Es kommt zur Versöhnung der verfeindeten Lager. Die Schule behält den angestammten Namen und …Happy End…
Matthias Johler aus Tettnang hat dieses Musical getextet und geschrieben. Dabei flossen seine Erfahrungen und Alltagserlebnisse an der RS Tettnang mit ein. Dies spiegelt sich in vielen Dialogen und Szenen wieder. Mit humorvollem Blick und Augenzwinkern zeigt er Stärken und Schwächen einer Schulgemeinschaft und einen hohen Wiedererkennungswert im Bezug auf die handelnden Personen und Charakter, wie dies nur ein Insider leisten kann. Seine Musik ist süffig und fordert von den Mitwirkenden nur Leistbares ab, was in der Begeisterung am Singen und Musizieren zum Ausdruck kommt.
Durch das Zusammenwirken vieler Kolleginnen und Kollegen, durch die Beteiligung vieler Schülerinnen und Schüler, durch ein hervorragendes Technikteam konnte eine überzeugende und begeisternde Inszenierung des Musicals geboten werden. Eine minimalistische Bühnenausstattung wurde durch ein „wachsendes“ live gezeichnetes und an die Rückwand projiziertes Bühnenbild im Stil der Montagsmaler ergänzt. Der Chor aus Schülerinnen der Klassen 5-7 (Leitung Hr. Matt), die beteiligten Instrumentalensembles musizierten kultiviert und bestens verständlich, einzelne Schülerinnen traten dabei als Solistinnen auf. Die Tanzeinlagen der Grundschüler aus der 2b wurden zum höchst vergnüglichen Hingucker. Die Szene in der Grundschule löste große Heiterkeit im Publikum aus. Das Theaterensemble (Einstudierung Fr.Joseph/Fr. Baumgärtner/Hr. Dennenmoser/Hr. Fark) zeigte sich bestens vorbereitet und in bester Spiellaune. Besonders hervorzuheben sind die Rollen von Albert Piepenmurks und seiner Mutter, der Rektorin Obermüller, die Rollen von Sophie und Martin, u.a.m.
Doch ohne eine verlässliche Betreuung durch die Technik wäre eine solche Aufführung nicht durchführbar: Frau Rech und ihr Team hatten die technischen Aufgaben voll in der Hand. So war für eine perfekte Beleuchtung und Tontechnik zuverlässig gesorgt.
Allen Beteiligten gilt höchster Respekt, größtes Lob und herzlicher Dank für diese rundum gelungene Aufführung!
Der Vorhang ist gefallen – man darf auf das nächste Musicalprojekt gespannt sein.