Schmotziger Dunnschdig- frei übersetzt „schmalziger Donnerstag“ – im Jahreskalender für Liebhaber der schwäbisch- alemannischen Fastnacht ein nicht wegzudenkender Termin- und auch nicht wegzudenken aus dem Schulkalender der Bodnegger GrundschülerInnen. Da, wo sonst in der Advents- und Weihnachtszeit im Pausenhof der Christbaum seinen Platz hat, lag der Narrenbaum zum Aufrichten bereitgestellt. Buden waren aufgebaut und stellten sich als Bewirtungsstationen heraus. Großes kündigte sich also auch außerhalb des Schulgebäudes an.
Und auch sonst war jede Menge los und große Erwartung lag in der Luft. Viele kostümierte Kinder und Lehrerinnen bereiteten sich in den ersten beiden Stunden auf das Fastnachtsbrauchtum vor. Viele Fragen rund um das närrische Treiben wurden gestellt und auch die bevorstehenden Fastnachtsferien waren Thema.
Und kurz nach der großen Pause war es soweit: Die Kapelle der „Butzlumpa“ erreichte unüberhörbar den Schulhof, gefolgt von einer großen Narrenschar im Schlepptau. Im Handumdrehen erfolgte die Befreiung der im Foyer versammelten Grundschüler durch den Zunftrat der Bodnegger Brotfresser, lautstark unterstützt durch die Lumpenkapelle.
Soviel Aufregung macht bekanntlich hungrig und so freuten sich große und kleine Narren an den bereitgestellten herzhaften Brezeln, die schnell verteilt und mindestens genauso schnell verspeist wurden.
Neben der zünftigen Musik der „Butzlumpa“, die für jede Menge Stimmung und gute Laune sorgte, galt das Augenmerk aber auch den vielfältigen Masken und Häsen der Narrenzünfte.
An der Schülerbefreiung beteiligten sich die Bodnegger Brotfresser mit ihrem bemerkenswerten Häs und der eindrücklichen Maske samt dem „Narrensamen“ der Zunft (so nennt man den unter 12 -jährigen Nachwuchs der Zunft). Als Gäste sind seit Jahren auch die Vogter Heufresser mit dabei. Vertreten waren sie durch zwei Gruppen der Zunft: dem liebenswerten Störweib und der Höfener Kuh, die allein schon durch ihre Größe unübersehbar ist.
Auf dem Schulhof der Grundschule entstand so etwas wie Volksfeststimmung oder wie Familientreffen, da sich viele der Anwesenden als ehemalige Bodnegger Grundschüler entpuppten und gerne etwas „Nestgeruch“ schnupperten.
Die kostümierten Grundschüler, die Hästräger, die Musikanten der „Butzlumpa“, die Zimmerleute in ihren Kluften, die den Narrenbaum bewachten, viele Eltern und Großeltern der Schulkinder, dazu der Duft närrischer Leckereien aus den Buden, kurzum in diesem Jahr fand hier erstmalig ein richtig närrisches Großereignis in noch neuer Umgebeung in bester Stimmung statt. Bodneggs neue Mitte hat ihre erste Feuertaufe bestens bestanden.